Irrational Man

Irrational Man

07.10.2016 02:00

Woody Allen dreht so seit ungefähr 50 Jahren jedes Jahr einen Film. Zumindest gefühlt – überprüft habe ich es jetzt nicht. Die meisten seiner Filme habe ich nicht gesehen, die wichtigsten Werke aber schon, denke ich, wenn man denn mal nach den Kritikern und den Filmpreisen geht. Sein bekanntester Film dürfte immer noch „Der Stadtneurotiker“ (Annie Hall) sein, so richtig hab ich aber noch nie verstanden, was an dem Streifen so toll sein soll. Ganz anders sieht es da aus mit „Hannah und ihre Schwestern“ und „Verbrechen und andere Kleinigkeiten“ - beide Filme finde ich hervorragend und sie zählen für mich auch zu den 10-20 besten Filmen der 80er. „Manhattan“ oder z.B. auch „Match Point“ fand ich ebenfalls ganz gut.


Ich würde also nicht unbedingt sagen, dass ich ein riesengroßer Woody Allen-Fan bin, aber interessant sind seine Filme schon. Sie ähneln sich nur irgendwie immer zu sehr. Da in „Irrational Man“ Joaquin Phoenix (den ich für seine Schauspielkunst schätze) und Emma Stone (die ich einfach mag, optisch ansprechend, unheimlich sympathisch und auch schauspielerisch gut) die Hauptrollen spielen, war klar, dass ich mir diesen Film ansehen werde.
Das Gute bei Woody Allen-Filmen ist immer, dass sie recht kurzweilig sind, so auch dieser: Nach nicht einmal 90 Minuten ist der Spuk schon wieder vorbei. Phoenix spielt einen depressiven Uni-Professor, Stone spielt eine junge Studentin. Klingt erstmal banal, leicht vorhersehbar und nach nichts besonderem – und ja, ist es teilweise auch, trotzdem war es einfach ein guter Film in meinen Augen.



Die erste halbe Stunde fand ich aber sehr anstrengend; viel pseudointellektuelles Gelaber, wie man es leider aus vielen Allen-Filmen kennt. Doch als Joaquin Phoenix Figur dann endlich seine lebensverändernde Entscheidung trifft, nimmt der Film Fahrt auf und macht Spaß. Es wird gar spannend, vor allem zum Ende hin. Man fragt sich: Zieht er es wirklich durch? Funktioniert es auch? Wenn ja, bleibt er unentdeckt? Und was, wenn nicht? Wie reagieren „seine beiden“ Frauen? Wie geht es weiter? Das fand ich alles schon äußerst interessant und amüsant, besonders wie über den „Fall“ gesprochen wurde im Film, z.B. bei der Esstisch-Szene. Das Ganze kommt herrlich lässig daher, unterstützt durch den lockeren Jazz-Soundtrack. Die Sache mit der Taschenlampe ist auch ein typischer Allen-Gag.

Insgesamt war der Film für einen Thriller/Krimi zu unspannend und für eine Komödie zu unlustig. Dennoch nach etwas öden ersten 30 Minuten ein amüsanter Zeitvertreib mit spannendem Ende. Die Darsteller sind gut aufgelegt, vor allem Phoenix. Emma Stone ist hübsch wie immer. Und eine Moral von der Geschichte gibt es auch. Typisches Allen-Alterswerk. Nichts Besonderes, aber dennoch gut. Kann man sich ruhig angucken. 7/10

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  • Erstellt von Sandro In der Kategorie Allgemein am 07.10.2016 02:00:00 Uhr

    zuletzt bearbeitet: 07.10.2016 02:00
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